Vom 11.01. auf den 09.04.24 ins Gretchen verlegt und verschoben.
LIZ hat viel erlebt in den zurückliegenden drei Jahren, vermutlich mehr, als ein junger Mensch überhaupt verarbeiten kann. Im großen Corona-Loch auf dem Radar erschienen, hat sie die Straße, die Rapszene und das Feuilleton mit ihrer Debüt-EP »Bleibe Echt« aus 2021 und dem ersten Langspieler aus 2022 gleichermaßen von sich überzeugt. Streamingzahlen schossen in die Höhe, LIZ nahm Songs mit alten Held*innen wie Schwesta Ewa, Celo & Abdi, Prinz Pi oder Ramo auf, sah sich statt in der S-Bahn über Nacht in Grand Plaza Suites und auf der splash!-Mainstage. Eigentlich eine romantische Aufstiegsgeschichte, das alles — würde LIZ’ persönliches Fazit nicht so dermaßen ernüchternd ausfallen.
»Fühle mich allein, glaube das nennt man Erfolg«, offenbart sie auf ihrem
zweiten Album »AMY WINEHOUZE«, scheint generell zerrissener denn je und beschreibt sich als Gefangene in einem Vakuum zwischen Traum, Trauma und Alptraum.
Schon der Titel ihres Zweitlingswerks spricht Bände, besonders im Abgleich mit dem Namen der Vorgänger-LP. Die hatte LIZ »MONA LIZA« getauft, inspiriert durch das berühmteste Gemälde der Welt, dem sie als Jugendliche während einer Paris-Reise minutenlang gefesselt gegenüberstand. LIZ hat sich im vielsagend-verführerischen und doch zurückweisenden Blick jener von da Vinci porträtierten Frau gespiegelt, in ihren Augen gelesen.