<p><strong>Eine Reise durch die Außenbezirke der Erinnerung</strong></p>
<p>Linn beobachtet zwei Mädchen in der U-Bahn, und auf einmal ist sie wieder da: Laila, ihre Kindheitsfreundin, und pocht immer lauter auf ihren Platz in Linns Leben. Wie damals, als die beiden Mädchen noch unzertrennlich einem widersprüchlichen Ort mitten in Berlin trotzen, wo das Schöne und das Grausame nah beieinander liegen.</p>
<p>Als Laila für eine Weile zu Linns Familie zieht, geht die Freundschaft – geprägt von kindlicher Liebe, Eifersucht und erwachender Sexualität – schleichend in die Brüche, bis etwas Unverzeihliches geschieht und Laila in den heißesten Tagen des Sommers schließlich ganz verschwindet, ohne sich zu verabschieden. Während sich der Ort von damals auflöst, tastet Linn sich zurück, zweifelnd, ob sie sich selbst trauen kann, und fragt nach dem warum.</p>
<p>In ihrem Debütroman „Wir, im Fenster“ erzählt Lene Albrecht (Jg. 1986) in eindringlichen Bildern von einer rauen Kindheit im Berlin der Nachwendezeit, von zwei einst unzertrennlichen Freundinnen – und von dem Sommer, in dem ein unverzeihlicher Verrat einfach alles verändert.</p>
<p>Im Gespräch mit der Autorin Julia Franck („Lagerfeuer“, „Die Mittagsfrau“, „Rücken an Rücken“) stellt Lene Albrecht ihr Debüt im Maschinenhaus der Kulturbrauerei erstmals in Berlin vor. <strong>Moderation: Julia Franck.</strong></p>
<p>Die Buchpremiere ist eine Kooperation von Literatur: BERLIN mit dem Aufbau Verlag.</p>
<p><strong>Lene Albrecht</strong>, geboren 1986 in Berlin, studierte Kulturwissenschaften in Frankfurt (Oder), Literarisches Schreiben in Leipzig sowie als Gast im Studiengang Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Sie war Stipendiatin der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen 2014 und 2015, des 20. Klagenfurter Literaturkurses und der Jürgen Ponto-Schreibwerkstatt 2017, wo sie Auszüge aus ihrem Debütroman vorstellte. Längere Aufenthalte in Neuseeland, Frankreich und Togo. Sie lebt in Berlin und arbeitet u.a. für Deutschlandfunk Kultur/Hörspiel. Neben Veröffentlichungen auch Ausstellung multimedialer Arbeiten und Kollaborationen wie für die Soundinstallation „Call Home“ und die Video-Serie „Girls Girls Girls“.</p>
<p><strong>Julia Franck</strong> wurde 1970 in Berlin geboren. Sie studierte Altamerikanistik, Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der FU Berlin. 1997 erschien ihr Debüt „Der neue Koch“, danach „Liebediener“ (1999), „Bauchlandung. Geschichten zum Anfassen“ (2000) und „Lagerfeuer“ (2003). Sie verbrachte das Jahr 2005 in der Villa Massimo in Rom. Für ihren Roman „Die Mittagsfrau“ erhielt Julia Franck 2007 den Deutschen Buchpreis. Der Roman wurde in 35 Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien ihr Roman „Rücken an Rücken“ (2011). Julia Francks Roman „Lagerfeuer“ wurde 2012/13 für das Kino unter der Regie von Christian Schwochow unter dem Titel „Westen“ verfilmt.</p>
<p>Fotocredit Lene Albrecht: Stefanie Kulisch</p>
<p>Fotocredit Julia Franck: Mathias Bothor</p>