<p>Was da so energisch schwarz um die Ecke kommt, ist genauer betrachtet skandinavisch-bleichenblass. Das dänische Kollektiv besteht nämlich aus Gustav Rasmussen (Posaune/Gitarre), Michael Blicher (Saxophon/Flöte), Aske Drasbæk (Saxophon), Johannes Buhl (Keyboards/Bass), Casper Mikkelsen (Schlagzeug) und Magnus Jochumsen (Perkussion). Hinzu gesellen sich Musiker aus Burkina Faso und Mali.<br /> <br /> Der Groove jedenfalls geht ab wie Schmitz’ Katze. Holper-di-stolper-Beats, satte Bläsersätze und heiße kratzige Stimmen aus Westafrika verbinden sich zu Tanzbeats, die man aus dem Jazz so kaum kennt. Es sei denn, man verknüpft das alles mit schweißtreibendem AfroBeat und kraftvollem Gebläse. Leicht ist es sicher nicht, bei dieser Gemengelage einen eigenen Stil herauszuarbeiten, aber die Dänen lassen zu keiner Sekunde einen Zweifel daran aufkommen, dass sie im Grunde genommen zumindest im Herzen und in der Seele rabenschwarz sind. Mit anderen Worten: die Kiste ist mega-authentisch und daher ganz weit vorne. Natürlich wurde alles in echt in Westafrika aufgenommen.<br /> <br /> Zwar haben die Tracks, an deren Spitze ein Sänger steht, ihren ganz speziellen Reiz und machen super Partylaune, dennoch sind es die etwas ernsthafteren Instrumentalstücke, die einen vollends überzeugen können. Außer Afrobeat kommen u.a. auch noch Funk und Wüstenblues zum Zuge. Neben den beiden Saxern tut sich vor allem der Keyboarder als unverzichtbarer Teil des Ensembles hervor. Exzellenter Stoff also für eine World-Beatz-Party.</p>
<p><span>Rezension "made in africa" in Sound & Image 2017</span></p>