<p class="Default">Seit Veröffentlichung ihrer ersten EP 2008 gehören die Villagers aus Dublin zu den hoffnungsvollsten Vertretern der irischen Musikszene. Sie verweben breit angelegte Klangwelten mit poetischen Texten und einem sensiblen Gespür für emotionale Schwingungen. Doch bereits vor Gründung der Villagers galt ihr Frontmann Conor J. O’Brien als Song-Genie mit großer Zukunft. Obwohl seine Band The Immediate 2006 ein Album veröffentlichte, das in Irland große Wellen schlug und sogar für einen Choice Music Prize nominiert war, kam es zur Trennung. Nur wenige Wochen später reüssierte O’Brien mit den Villagers. Gestartet als Soloprojekt, rekrutierte er nach Erscheinen der ersten EP „Hollow Kind“ mit den Gitarristen Tommy MyLaughlin und James Byrne, Bassist Danny Snow sowie Keyboarder Cormac Curran die geeigneten Mitstreiter, um Villagers zur echten Band zu formen.</p>
<p class="Default">Ihr Debüt „Becoming A Jackal“ war ein wunderbares Kleinod behutsam arrangierter Indie- und Neofolk-Musik. Die internationale Presse zeigte sich überwältigt, man verglich sie mit Künstlern wie The Frames, Bright Eyes, Sparklehorse oder Leonard Cohen. In Irland stieg das Album auf Platz 1 in die Charts ein und wurde für einen Mercury- sowie einen Choice Music Prize nominiert. Für die gleichnamige Singleauskopplung verlieh man O’Brien den renommierten Ivor Novello Award, die Irish Times wählte die Band unter die „fünf wichtigsten irischen Künstler der Gegenwart“. Im Anschluss gingen die Villagers mehr als ein Jahr auf Tournee.</p>
<p class="Default">Diese Erfahrung schweißte das Quintett enorm zusammen und ebnete den Weg für eine bedeutende Veränderung. Anders als beim Debüt, das O’Brien noch gänzlich alleine komponierte und arrangierte, war das zweite Album „{Awayland}“ eine echte Kollektivarbeit. O’Brien schrieb die neuen Songs aus der Sicht eines Neugeborenen. Ein frischer Ansatz, der auch dem Sound zugutekam. So fanden sich in den neuen Tracks Versatzstücke von Funk, elektronischen Elementen, Krautrock und orchestraler Filmmusik, die weit über die Grenzen eines gewöhnlichen Indie-Sounds hinausgehen. Auch „{Awayland}“ geriet zum überwältigenden Erfolg in Irland, stieg in England, Deutschland und vielen weiteren Nationen in die Charts – und erhielt den Choice Music Prize, für den sie erneut nominiert waren.</p>
<p class="Default">Mit dem folgenden Album „Darling Arithmetic“ brach wieder eine neue künstlerische Phase für Villagers an. Nach der experimentellen, bezugsoffenen Band-Arbeit des Vorgängers wurde das dritte Werk nun wieder von Conor J. O'Brien alleine aufgenommen. In einem umgebauten Bauernhof in dem Küstenstädtchen Malahide schrieb er reduzierte Lieder, die alle einem Oberthema folgen: den unzähligen Facetten von Liebe und Entzweiung. Begleitet von Gitarre, Piano, Mellotron und allerlei Eigenwilligem wie etwa geblasenen Kämmen entschlackte er die Musik der Villagers auf die Basis, um seine höchst poetischen, noch nie derart persönlich gehaltenen Texte umso strahlender wirken zu lassen. Auch dieses Album geriet zum kommerziellen wie Kritiker-Erfolg und konnte unter anderem den Ivor Novello-Preis als Bestes Album gewinnen.</p>
<p>Die Villagers wären nicht sie selbst, wenn sie danach nicht ein weiteres Mal überrascht hätten: Mit „Where Have You Been All My Life?“ erschien 2016 ein viertes Album – diesmal wieder als gesamte Band, doch dafür nicht im Studio: Die Platte bietet gründlich umarrangierte Live-Versionen von einigen Band-Favoriten, die bereits als Studioversionen erschienen waren. Letztlich war diese Platte O'Briens Rückkehr zur Band-Arbeit, die sich nun auf dem am 21. September erscheinenden, fünften Album „The Art of Pretending to Swim“ entladen wird. Viel ist über diese Platte noch nicht bekannt, nur so viel: Mittlerweile gehören zu den Villagers sieben Musiker; es dürfte den ohnehin raumgreifenden, kaum zu kategorisierenden Klang dieser herausragenden Band noch weiter auffächern. Umso mehr darf man sich auf die anschließenden Shows im November in Frankfurt, Hamburg, Berlin und Köln freuen.</p>