NO LIMITS – das Festival will Grenzüberschreitungen und Begegnungen in vielfacher Hinsicht ermöglichen. Behinderte und nichtbehinderte KünstlerInnen, integrative Gruppen und international bekannte Ensembles bestimmen das Performance- und Theaterprogramm, das ergänzt wird durch Konzerte, Ausstellungen, Kunstworkshops und ein Colloquium zur integrativen Theaterarbeit in Europa. Rund 250 KünstlerInnen aus acht Ländern in über 30 Einzelveranstaltungen an sieben Orten. NO LIMITS – der Titel ist Programm.
„Man existiert nicht, ohne eine Geschichte zu haben“, proklamiert einer der Schauspieler zu Beginn. Sechs Personen erobern die Szene, fordern den Theaterdirektor auf, ihre Geschichte fertigzustellen. Der wiederkehrenden Frage, was sie eigentlich wollen, entgegnen sie: „Leben, leben wie alle anderen!“ Nie war Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor“ so verrückt erhellend zu sehen wie in der eindringlichen Adaption der Compagnie de l’Oiseau-Mouche. Was ist das Drama des Lebens? Nicht vorzukommen. „Wer sind Sie? Was wollen Sie?“ stoppt Moniseur le Directeur die Eindringlinge in sein Theater. Keine Zeit verlieren mit Verrückten will der seinodernichtsein-hamletisierende Theaterdirektor, der Beruf des Schauspielers ist eine noble Berufung. Weniger nobel als notwendig ist das Theaterverständnis der unbeirrbar Bleibenden: „Sie haben Angst? Sie wissen doch Moniseur, das Leben ist voll von unzähligen Absurditäten, wir gehen so weit ohne Scham zu sagen, wir selbst sind diese Absurdität. Wir sind echt.“ Und en passant ist mit sanfter Intensität das Spiel schon Wahrheit geworden, tiefgründig, leise, eigen - eine lebensvolle Poesie. Frankreichs berühmtestes integratives Theaterensemble macht sich frei von moralisierenden Tendenzen, unbeschwert und heiter, auf die Suche nach Entfaltungsmöglichkeiten.
NO LIMITS wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und die Aktion Mensch und präsentiert von ZDF-Theaterkanal, der tageszeitung und zitty.
www.no-limits-festival.de