<p>Die neue Single der Crows „Slowly Separate“, handelt davon, in London zu arbeiten und nicht davon leben zu können. Jeden Tag arbeiten zu gehen und einen Job zu machen, den man hasst, um dann die Miete und die Rechnungen nicht bezahlen zu können und zu wenig zu essen zu haben. Es gehe aber hier nicht nur um London, sagt James Cox, der Frontmann der Crows: „In diesem Lied geht es um jede City zu jeder Zeit.“ Das Thema setzt sich auf der kommenden, zweiten Platte der Briten fort. „Beware Believers“ wurde zu großen Teilen noch vor der Pandemie geschrieben. Direkt nach dem großen Erfolg des Debütalbums „Silver Tongues“ und der anschließenden Tourneen haben sich Crows direkt an die Produktion des Nachfolgers gemacht. Unter dem Einfluss des Brexits entstanden dystopische Songs rund um den Zustand des UK. Covid war in diesem Zusammenhang eher ein Symbol als eine Krankheit, hatte aber eine überraschende Konsequenz: Zum ersten Mal seit 2015 mussten Crows eine Pause einlegen, die Studioarbeiten unterbrechen. Zeit also, die Ohren und Gedanken zu erfrischen und mit neuen Ideen an die alten Songs heranzugehen. Das hat „Beware Believers“ hörbar gutgetan und der großen Wucht, die in dem Postpunk-Getöse eh schon steckt, ein paar Umdrehungen mehr mitgegeben. Die Platte ist rhythmischer, noch lauter, noch anarchischer, noch wilder, noch hedonistischer, noch kathartischer als das Debüt. Was das für die Live-Auftritte bedeutet ist klar. Auch auf der Bühne wollen Crows noch zulegen. Die Londoner drehen erst in ihren Konzerten so richtig auf und gehen an ihre physischen und wohl auch psychischen Grenzen. Das neue Material kommt dem Willen zum ekstatisch-dichten Krach sehr entgegen. Kompromisslos nennt man das wohl. Im April kommen Crows zu uns auf Tour.</p>
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