<p>Seit sagenhaften 35 Jahren gelten <strong>Love Shop </strong>in Dänemark als Inbegriff eines besonderen Sounds zwischen Rockmusik, Radio-Pop und einer substanziellen Tiefe, die man in derart erfolgreicher Musik nur selten findet. Seit dem Debütalbum <strong>„1990“</strong>, das in ebendiesem Jahr erschien, führen <strong>Love Shop </strong>immer wieder die dänischen Albumcharts an – so auch mit dem aktuellen, Anfang Oktober veröffentlichten zwölften Album <strong>„Levende Mænd I Døde Forhold“</strong>. Die Formation rund um das einzige verbliebene Gründungsmitglied <strong>Jens Unmack</strong> hat den Ausnahmestatus als Legende in der Heimat derart verinnerlicht, dass sie schon seit langem nur noch Songs in der Landessprache veröffentlichen. Eher selten sind daher Ausflüge von <strong>Love Shop </strong>in den Rest Europas, entsprechend darf man ihre Show am 26. März 2022 in Berlin etwas ganz Besonderes nennen.</p>
<p>Die Genialität einer zündenden, aber niemals käsigen Pop-Melodie, die Kraft druckvoller Rock-Gitarren sowie die lyrische und kompositorische Tiefe eines anspruchsvollen Singer-Songwriters: das sind seit jeher die Zutaten, aus denen die Musik von <strong>Love Shop</strong> besteht. Sicher, über die Jahrzehnte und mittlerweile einem vollen Dutzend Alben hat sich auch die Stilistik der Band immer wieder verändert und verschoben – doch der Kern aus den drei genannten Elementen blieb stets ähnlich. Und damit auch signifikant für diese Band, die in der dänischen Heimat seit nunmehr drei Jahrzehnten konsequente Erfolge verbuchen kann und landesweit in den größten Arenen auftritt.</p>
<p>Großer Erfolg war <strong>Love Shop </strong>bereits mit ihrem ersten Album beschieden: Als <strong>„1990“ </strong>im selbigen Jahr erschien, brachte es klanglich den schillernden Pop der 1980er und den kraftvollen Rock der 1990er auf einen Nenner. Das Album erklomm die Spitzenposition der Charts und wurde mit dem <em>Danish Grammy</em> als ‚Pop Album Of The Year‘ ausgezeichnet. In der Folge lieferten <strong>Love Shop</strong>, die neben wechselnden Session-Musikern im Kern lange aus Sänger und Songwriter <strong>Jens Unmack</strong>, dem Gitarristen und Produzenten <strong>Hilmer Hassig </strong>sowie dem markanten Mundharmonikaspieler <strong>Henrik Hall </strong>bestanden, alle zwei bis drei Jahre ein weiteres großartiges Album ab, wobei das 1997er-Album <strong>„Go!“ </strong>weithin als ihr Opus Magnum gilt.</p>
<p>Im Jahr 2004 kündigte die Band nach sieben gemeinsamen Alben eine Pause auf unbestimmte Zeit an. Fünf Jahre sah und hörte man nichts mehr von ihnen, erst zwei denkbar unterschiedliche Ereignisse ließen <strong>Love Shop </strong>wieder aus dem Dornröschenschlaf erwachen: Zum einen erhielten sie 2009 den <em>Danish Music Award</em> für ihr Lebenswerk, zum anderen trafen sich <strong>Unmack </strong>und <strong>Hall </strong>im gleichen Jahr zu zwei Tribute-Konzerten in Erinnerung an ihren langjährigen Mitstreiter <strong>Hilmer Hassig</strong>, der bei einem Autounfall ums Leben kam. 2010 erschien das große Comeback-Album <strong>„Frelsens hær“</strong> – es sollte zugleich die letzte Platte unter der Mitwirkung von <strong>Henrik Hall </strong>sein, der im Jahr darauf an Krebs verstarb.</p>
<p>Seither betreibt <strong>Jens Unmack Love Shop </strong>als einziges verbliebenes Gründungsmitglied, gewissermaßen als sein Soloprojekt und veröffentlichte bislang vier weitere Alben. Für ihn ist die Band ein Lebensprojekt geworden, das, so sagte er in einem Interview, wohl auch erst mit seinem Tod ein endgültiges Ende finden wird. Den Fans dieser besonderen Rock-Pop-Formation kann dies nur recht sein.</p>
<p>Fotocredit: Source PDH Music</p>