<p><span>Manchmal schreibt der Zufall die besten (Band-)Geschichten. So auch im Fall des neuen Indie-Quartetts Calpurnia rund um den kanadischen Jungschauspieler Finn Wolfhard. Als jener am Set eines Videodrehs für die Punkrocker PUP zufällig auf den Schlagzeuger Malcolm Craig traf, bekam sein bis dahin lediglich als Freizeit-Hobby betriebenes Gitarrenspiel eine unerwartet dringliche, neue Bedeutung. „Bis dahin hatte ich nie den Plan, Musiker zu werden“, lacht Wolfhard in der Rückschau. Doch nun, da mit „Scout“ die erste EP seiner Band Calpurnia in ganz Nordamerika hohe Wellen schlägt und aus dem Stand bis auf Platz 23 der US-amerikanischen Billboard Digital Charts kletterte, wird sich Wolfhard daran gewöhnen müssen, dass man ihm nicht nur für seine Leistungen auf Bildschirm und Leinwand größten Respekt zollt. Am 2. Dezember kommen Calpurnia erstmals nach Deutschland, für eine exklusive Show in Berlin.<br /><br />Für einen jungen Schauspieler ist der in Vancouver lebende Finn Wolfhard eigentlich sehr gut ausgelastet. Zwei Staffeln lang übernahm er eine der Hauptrollen in der weithin beachteten Netflix-Serie „Stranger Things“, hatte Gastauftritte in TV-Serien wie „The 100“ sowie „Supernatural“ und wirkte an einigen Kinofilmen mit, darunter die Verfilmung von Stephen Kings Klassiker „Es“. Als ein großer Musikfan übernahm er zudem immer wieder Rollen in Musikvideos, darunter auch zwei für die Punkrocker PUP. Hier lernte er den Drummer Malcolm Craig kennen, mit dem es menschlich, so erzählt Finn, „dermaßen Klick gemacht hat, dass ich gar nicht anders konnte, als ihn zu fragen, ob man nicht zusammen Musik machen wolle“. Über ein Songwriting-Camp lernten sie dann ein weiteres Pärchen kennen, die eine Band gründen wollten und in Finn und Craig das perfekte Gegenstück fanden: Gitarristin Ayla Tesler-Mabe sowie Bassist Jack Anderson.<br /><br />Nur wenige Wochen nach der ersten gemeinsamen Probe begannen sie damit, Konzerte zu buchen; anfangs bestand ihr Programm noch zu mehr als der Hälfte aus Coverversionen ihrer Lieblingsbands wie Weezer, Pixies, The Velvet Underground oder Twin Peaks. Nachdem viele Konzertbesucher ihnen nach den Shows allerdings bestätigten, dass sie die eigenen Songs viel besser fänden als die Cover, beeilte sich die Band, schnellstmöglich genug Eigenmaterial zu schreiben. Im Zuge dessen entstand auch ihre erste EP „Scout“, deren Qualität sich über die sozialen Medien wie ein Lauffeuer verbreitete. Besonders geschätzt wird an Calpurnia die Qualität, ihre offensichtlichen Einflüsse – darunter Classic Rock, Punk, Blues und 90s-Indie – in etwas Junges, Zeitgemäßes und sehr Eigenes zu verwandeln.<br /><br />Neben einem beachtlichen Programm an Tourneen und Shows investieren die vier Musiker gegenwärtig jede freie Sekunde in das Schreiben neuer Songs für ihr anstehendes Debütalbum, das Calpurnia am liebsten noch in diesem Jahr aufnehmen und veröffentlichen wollen. Es steht also musikalisch so viel an, dass sich Finn ernsthaft fragen muss, inwieweit die Schauspielerei künftig eher zum Hobby als zum Hauptberuf wird.</span></p>