Mauri Antero Numminen, gleichermaßen Multitalent und Kultfigur des finnischen Underground hat mit seiner Erfindung des neorustikalen Jazz erweitert durch den neorustikalen Tango, nun die maschinelle Musik für seine Arbeit entdeckt.
Heinrich Heine ist für den Mann Finnlands kein Unbekannter. Schon in den 60ger Jahren machte sich M. A. Numminen Heines Poesie zueigen, um seine Deutschkenntnisse an der Helsinki-Universität zu perfektionieren.
M.A. Numminen hat aus Heines mächtiger Produktion die für ihn passenden Gedichte ausgewählt: Humor, Ironie und Komik sind ausschlaggebend für die gewählten Texte. Die Musik, die er dazu komponiert, schwankt zwischen Tango und Walzer, Rock und pseudoklassischem Lied. Und fast sieht es so aus, als sei Heinrich Heines Lyrik fügsam! Für einige Texte, denen Herr Numminen die moderne Mischungstechnik verpasst hat, sind die Titel passend gewählt.
Die Tractatus-Suite zu Texten von dem Philosophen Ludwig Wittgenstein hat M.A.Numminen schon während seiner Studienzeit in den 1960er Jahren komponiert. Die Uraufführung 1966 auf einem Jugendfest in Turku Finnland war eine Katastrophe: Niemand konnte diese Musik verstehen. Es dauerte 22 Jahren, bevor die Tractatus-Suite populär wurde. Den Durchbruch brachte 1988 ein internationaler Philosophiekongress in Stockholm, Schweden.
Die Wittgenstein-Songs sind auch auf merkwürdiger Weise gemacht worden. Das erste Lied gebraucht die Rhythmen des Jazz, Walzer und Rock. Das fünfte Lied wird durch eine DVD-Kanon als Musikvideo gezeigt. Das letzte Lied ist ein Marsch, der in einigen Studentenkreisen in Deutschland und der Schweiz zum Trinklied geworden ist.