Sie tauchten aus dem nichts auf: 2 nette ukrainische Jungs in roten Sportanzügen. Der eine singt und lächelt, der zweite spielt Gitarre und macht mit der Stimme unzählige Musikinstrumente nach. Nur wenige Monate nach dem ersten spontanen Auftritt auf einem Festival sind sie die Stars der russischen Musikszene, und die ganze ehemalige Sowjet Union kennt und singt ihre Lieder nach. Anderthalb Stimmen und eine Gitarre haben sich gegen die mit mächtigem Gitarrensound verstärkten Blasorchester durchgesetzt. Die Popularität des Duos aus Charkov übertrifft bei weitem die der vielen russischen und ausländischen Bands. Die Grundlage des Erfolges ist vielleicht gerade der großzügige Minimalismus von 5’nizza. Die auf das Wesentliche reduzierten Arrangements machen es möglich, die unterschiedlichsten Musikstile mühelos zu vermischen. Reggae, der von Bob Marley himself stammen könnte, geht nahtlos in einen leidenschaftlichen Bossa Nova über, um vom virtuosen Sprechgesang in bester Hip-Hop-Tradition abgelöst zu werden. Der resultierende Sound hört sich unglaublich voll, rund, heiter und energetisierend an. Die genuin ukrainische Lebensfreude beschwört die Krim-Sonne herauf, der letzte Tanzmuffel bewegt sich im Rhythmus und das Orchester brilliert durch seine Abwesenheit.