Ferenc Snétberger gilt international als eine der wenigen unverwechselbaren Stimmen der zeitgenössischen Gitarre. In seinem Stil vereint er Klassik und Jazz mit Einflüssen aus der Roma-Tradition Ungarns, Flamenco-Techniken, Samba-Rhythmen und der Musik von J. S. Bach. Sein Spiel ist ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Er interpretierte Werke wie Luciano Berios Sequenza XI für Gitarre solo sowie Konzerte von Vivaldi, Rodrigo und John McLaughlin. 1995, zum 50. Jahrestag des Holocaust-Endes, komponierte er In Memory of My People, ein Konzert für Gitarre und Orchester.
Das Werk, inspiriert von Roma-Melodien, ist ein leidenschaftliches Statement gegen menschliches Leid – gewidmet seinen Sinti- und Roma-Vorfahren. Es ist zugleich Hymne und Feier.
Snétberger wurde 2012 mit dem ungarischen Verdienstorden ausgezeichnet. Es folgten der Kossuth-Preis (2014), das Bundesverdienstkreuz (2021) und der Deutsche Jazzpreis (2022).
Er veröffentlichte zahlreiche Alben als Leader, Co-Leader und Gastmusiker. Konzerttourneen führten ihn durch Europa, Japan, Korea, Indien und die USA. Sein aktuelles Album Hallgató, eine Zusammenarbeit mit dem Keller Quartett, wurde live im Großen Saal der Liszt-Akademie Budapest aufgenommen. Es ist sein drittes ECM-Album nach dem Soloalbum In Concert und Titok, einem Trio-Album mit Anders Jormin (Bass) und Joey Baron (Schlagzeug).
2011 gründete er das Snétberger Musical Talent Center (www.snetbergercenter.org). Die Initiative fördert musikalisch begabte Kinder aus benachteiligten Verhältnissen.
Zum Internationalen Tag des Roma-Widerstands tritt Snétberger als Solist auf – gemeinsam mit Talenten seines Zentrums: Máté Balogh (Saxophon) und Flóra Bakonszegi (Gesang).
Die Veranstaltung wird vom Europäischen Roma-Institut für Kunst und Kultur (ERIAC) organisiert: www.eriac.org