Die in L.A. lebende, vietnamesisch-amerikanische Künstlerin Thuy Thi Thu Tran alias thủy hat in den letzten Jahren zurecht für Aufsehen gesorgt. Vor allem, nach dem ihr Song „girls like me don’t cry“ 2023 bei TikTok und in YouTube Shorts viral ging, schauten auf einmal viele auf diese spannende Independent-Newcomerin mit der engelsgleichen Stimme, die traumwandlerisch zwischen Pop und R&B changiert. Wer über den Hit zu ihr kam, entdeckte eine Diskographie, die schon einige Perlen zu bieten hatte: Ihre Debüt-9-Track-EP „i hope u see this“ aus dem Jahr 2021 hatte mit „chambers“ und „universe“ schon zwei veritable Hits und die vollständige EP „girls like me don’t cry“ löste alle Erwartungen ein, die alte und neue thủy-Fans haben konnten. Ihre Songs bringen es inzwischen auf Streamingzahlen von über 650 Millionen Plays, während Brands wie Levi’s, Puma, Samsung und Google nur zu gerne mit thủy zusammenarbeiten.
In diesem Jahr war thủy außerdem die erste vietnamesisch-amerikanische Künstlerin, die jemals beim Coachella spielen konnte. Über diese Show sagte sie später in einem Interview: „Mir wurde erst danach klar, wie wichtig dieser Moment für meine eigene Community war und wie sehr wir uns auf diesen Bühnen sehen wollen.“
Anfang Oktober hat thủy nun ihr neues Album „wings“ veröffentlicht: neun Songs, die erstaunliche Facetten ihrer Stimme und ihres Schaffens zeigen. Während „hair down“ R&B mit Liquid Drum’n’Bass vermählt, ist „cloud 11“ ein schillernd produzierter Dance-Pop-Song, „crash & burn“ R&B auf TripHop-Beats und das Titelstück „wings“ eine reine, intime Akustikgitarrenballade. Dass diese Neugier auf neue Stile bei thủy trotzdem funktioniert, liegt vor allem an ihrer Stimme, die all das samtweich zusammenführt. Sie selbst meint: „Ich denke, die Leute werden überrascht sein, wenn sie diese vielen verschiedenen Sounds von mir hören, die trotzdem zusammenhängend klingen.“
Wie bei vielen Gesangskünstler:innen gilt aber auch bei thủy: Um ihre Magie vollends zu verstehen, muss man diese Stimme live gehört haben.