<p>Sieben Jahre lang war MØ quasi ununterbrochen unterwegs. Eigene Musik aufnehmen, mit Major Lazer „Lean On“ und damit einen Welthit produzieren, mit Justin Bieber und „Cold Water“ gleich einen zweiten nachlegen und damit zwei Milliarden Streams ernten, die eigenen gefeierten Alben „No Mythologies to Follow“ und „Forever Neverland“ erfolgreich veröffentlichen. Das alles schaffte MØ und füllte nebenbei noch die Rolle einer Stil- und Modeikone aus. Ihre künstlerische Freiheit nimmt sie sich sehr bewusst heraus, schließlich hat sie ja das Studium an der Det Fynske Kunstakademi in ihrer Heimatstadt Odense abgeschlossen. In dieser Zeit gründete sie auch die Elektropunk-Band MOR und hörte alles von den Spice Girls und Grimes über Janet Jackson und den Wu- Tang Clan bis zu Black Flag und Sonic Youth. Aber 2020 war der Moment gekommen innezuhalten und zu überlegen, wohin die Reise eigentlich geht. Die Ruhe der Welt und der Blick ins eigene Innere kamen zusammen. Zurückgezogen ins eigene Heim schrieb sie ihre Musik wieder wie vor zehn, zwölf Jahren im Schlafzimmer. Heraus kam das kommende Album „Motodrome“, das immer noch eine Perle des Elektropop ist, aber trotzdem so anders klingt als die Platten zuvor. Die ersten vier Tracks sind schon veröffentlicht und erzählen die Geschichte einer erwachsenen Frau. „Kindness“ ist all ihren Fans gewidmet, die immer hinter ihr standen, „Brad Pitt“ ist das Liebeslied, das Juliette Lewis nie für Brad Pitt geschrieben hat und der Titel „Live to Survive“ spricht offensichtlich für sich selbst. Resilienz ist das Stichwort, Selbstwahrnehmung und Zurücknahme des eigenen Ich. „Mir wurde klar, dass ich Zeit brauche, um mich wieder zu stärken und neu aufzubauen“, sagte sie dem DIY Mag im Interview, „ansonsten wäre ich immer weiter durchs Hamsterrad gerannt. Das habe ich vernachlässigt.“ Aus dieser Ruhephase hat sich „Motodrome“ entwickelt, über das sie selbst sagt, es sei „dark disco“. Jetzt ist MØ bereit, sich wieder ins Getümmel zu stürzen und die neue resolute Version ihres elektronischen Pop auch live auf die Bühnen zu bringen. Im Mai kommt sie für eine exklusive Show nach Berlin.</p>