<p> <strong>DIANE WEIGMANN</strong></p>
<p>Man kann sie leicht unterschätzen. Die Sängerin, Gitarristin und Songwriterin, die seit mehr als zwanzig Jahren auf der Bühne steht und bereits ihr siebtes Album veröffentlicht. Sie klingt, nach eigener Aussage „wie ein braves Mädchen, spielt aber wie ein Cowboy“. Ihre Musik fühlt sich zart an, schmeckt aber auch nach Schweiß und Tränen. Diane Weigmann ist schon lange im Musikgeschäft, bringt aber jetzt zum ersten Mal ein Album auf ihrem eigenen Label, Rotschopf Records, in eigener Regie und ohne Kompromisse heraus. „Mit meiner Musik ordne ich meine Lebensumstände, initial schreibe ich also ein Lied nie nur für andere.“ Das ist schon seit 1989 so als Diane mit Freundinnen die legendären Lemonbabiesgründet. Die erfolgreiche Girlband produziert insgesamt vier Alben, tourt durch ganz Europa und ihr Artwork zum Album <em>Porno</em> wird später zigmal kopiert. Das sieht Diane entspannt, denn an Kreativität hat es ihr nie gemangelt: Ihr soeben erschienenes Solo-Album „Kein unbeschriebenes Blatt“ ist bereits ihr drittes – und ihr reifstes und verspieltestes zugleich.</p>
<p><strong>MICHME </strong></p>
<p>Michme ist kein Unbekannter. Weder optisch, noch akustisch. Denn Michme ist Musiker aus Leidenschaft und beliebter Radiomoderator aus Berufung. Überregionale Popularität erlangte er, Stephan Michme, als Frontmann der Rockband Scycs, Moderator bei MTV( als dieser noch ausschließlich Musik zum Inhalt hatte), Musikfachmann und sympathischer Dampfplauderer bei den Radiosendern radioSAW, Rockland, Sputnik und Fritz! Aber in seinem tiefsten Inneren ist Michme Musik. Schon immer gewesen. Mit seinem letzten Album „Magdeburg“ gelangt ihm eine musikalische Gratwanderung ( auf deren so vollkommene Umsetzung auch seinerzeit kein Herbert Grönemeyer bei „Bochum“ kam): Die vielfältigen Geschichten und den Sound einer, seiner (!!!) Stadt einzufangen und dabei den konsequentesten zu wählen Weg, um Inspirationen für die Songs zu finden: Er hat die Menschen direkt gefragt! In hunderten E-Mails, Briefen und Gesprächen erzählten ihm Magdeburger von ihrer Stadt, von besonderen Plätzen, traurigen Situationen oder beeindruckenden Erlebnissen. Davon hat sich Michme zu einem sehr persönlichen Album inspirieren lassen.</p>
<p><strong>BLOCKFLÖTE DES TODES </strong></p>
<p>Der Veröffentlichungszeitpunkt der neuen BdT CD <em>w</em>urde in der Planungsphase, nach heutiger Erkenntnis, leider einen Tick zu spät festgelegt. Aber auch die besten Marketingstrategen können im Vorfeld mediale Steilvorlagen, wie den unlängst von FDP-Rainerle entfachten Sturm der Entrüstungsäußerungen zum Thema „Sexismus“ nicht voraussagen. Aber zu political correctness sagt auch der gebürtige Chemnitzer schon aus innerer Überzeugung: Nein, danke! Denn Matthias Schrei (so der bürgerliche Name der Flöte) kennt in seinen Programmen keine Tabus, nicht vor Randgruppen und vor Beziehungen zu Frauen und deren Aufarbeitung schon gar nicht!Seine zweiten Albums, „ich habe heute Ananas gegessen“, bietet diesbezüglich Anknüpfungspunkte bereits erwähnte Diskusionen noch lange fortsetzen zu können. Und warum thematisiert jemand den Verzehr einer Südfrucht? Da sich Mythen um sie ranken! Wie: Der Verzehr von zwei Litern deren Saftes männliches Ejakulat in eine Delikatesse verwandeln sollen, womit wir wieder beim Thema wären. Allerdings entsprechen diese, wie andere,nach eingehender Prüfung nicht alle auch der Wahrheit. Seit seinem Auftritt im „Insomnia“ (einem der größten Swingerclubs Berlins) ist Blockflöte „Swinger/Songwriter“, kein notorischer Single mehr und hat die große Stadt verlassen, um das Niedersächsische Landleben zu genießen. Die vierzehn Lieder des neuen Albums haben vielerlei Beziehungen als Hauptthema, sind die letzten Reste urbaner und ananasgeschwängerter Schreibergüsse. Unnachahmlich jongliert Schrei gekonnt mit Sprache, verpackt seine Texte in flockige Pop und jagt seine Zuhörer somit ins sprichwörtliche Bockshorn.</p>